Samstag, 3. November 2012

Artenbeschreibung Zebraschmerle

Karpfenartige (Cypriniformes)
Schmerlen (Cobitide)
Die Streifen- oder Zebraschmerle (Botia striata)


Umgangssprachlicher Name: 
Streifenschmerle oder Zebraschmerle (Zebra Loach) Sowohl der wissenschaftliche als auch der umgangssprachliche Name dieses Tieres ist auf das Streifenmuster des Tieres zurück zu führen. 



Beschreibung: 

Botia striata ist um den ganzen Körper gestreift und zeigt kaum einen helleren Bauchbereich. Die Streifung ist nicht regelmäßig, sondern mal dicker und mal dünner und weist bei vielen Tieren ovale Einschlüsse auf. Im Bereich der Brustflossen ändert sich die Richtung der Streifen und grenzen so den beweglichen Kopfteil (kinetischer Schädel) ab. Die beweglichen hellen Augen mit schwarzer Pupille durchzieht ein schwarzer Streifen.

Unter den Augen findet sich auf jeder Seite der für die Familie Cobitidae typische Unteraugendorn, dessen Funktion noch nicht eindeutig geklärt ist. Anm.: Da ich meine Schmerlen nur mit der Hand umsetze, merke ich jedes Mal das Stechen, wenn die Tiere ihren Dorn ausfahren. Bei dieser Schmerlenart kann man die starke Durchblutung der Bartelpaare sehr gut erkennen und somit dürfte die Empfindlichkeit dieses Tastorgans einleuchten.

Das Streifenmuster ist eindeutig als somatolytisches (Körperauflösendes) Muster zu werten. Dies sieht man vor allem bei einer Hälterung der Tiere auf feinerem Kies mit einer Mischung von dunklen und hellen Partikeln. Die Tiere sind dann phasenweise nicht vor dem Hintergrund auszumachen.

Größe und Alter: 
Botia striata erreicht eine Länge von bis zu 9 cm und hat eine Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren. Dadurch nehme ich an, dass die Geschlechtsreife erst nach 2-3 Jahren erreicht ist.
Geschlechtsunterschiede
Primäre Geschlechtsmerkmale sind nicht zu erkennen, da keine Verbindung der Gonaden zu dem Urogenitalbereich. Sekundäre Geschlechtsmerkmale, wie Färbung oder Flossenform sind mir noch nicht bekannt.
Verbreitung: 
Thumga River, Shimoga, Mysore State, Indien.
Botia striata wurde hauptsächlich in Klarwasserflüssen, allerdings in strömungsarmen Bereichen gefangen. Es dürfte sich um sauerstoffreiches Wasser im sauren Bereich (pH 6-6,8 ) bei kaum nachweisbarer Härte bewegen, wie die meisten Klarwasserflüsse Asiens.



Sozialverhalten: 
Botia striata sollte unbedingt in einer Gruppe von min 10 Tieren gehalten werden. In Einzelhaft neigen sie zu Aggressivität gegenüber anderen Aquarienbewohnern. Sie suchen viel Körperkontakt und sind sehr verspielt.In der Gruppe gibt es eine feste Hierarchie. Das Größte Tier kann sich den Ruheplatz aussuchen und wird dort nicht verdrängt. Beim Fressen gibt es keine Hierarchie.

Die Tiere sind 24h lang aktiv und ruhen sowohl am Tage als auch in der Nacht. Dabei bevorzugen sie Röhren mit 2 Ausgängen. Zwar spielen sie nicht ganz so theatralisch "Toter Mann" wie Botia lohachata, liegen aber auch mal auf der Seite und scheinen wie tot. Eine Kommunikation zwischen den Tieren findet nach eigenen Beobachten durch das "aufrecht" nebeneinander stehen im Wasser statt. Genauere Untersuchungen finden aber erst statt.




Haltung in Gefangenschaft: 

Botia striata sollten in Becken mit mindestens 100cm x 40cm Grundfläche gepflegt werden. Die Höhe ist nicht so wichtig, da reichen 40cm locker aus.

Da sie empfindliche Barteln haben und gerne Gründeln, ist ein möglichst einkörniger Quarzsandboden sehr wichtig. Chaotisch aufgeschichtete Holzaufbauten sind der bevorzugte Ruheplatz der Tiere. Hier finden sie Deckung und Höhlen und sind von ihrer Grundfärbung her darauf eingestellt. Bambushöhlen und ausgehöhlte Kokosnüsse runden das Schmerlenbecken ab.

Die Bepflanzung sollte zwar üppig, aber nicht undurchdringlich sein. Cryptocorynen jeglicher Couleur kommen auch in den Heimatgewässern der Tiere vor. Eine Wasserpflanzendecke ist nicht zwingend erforderlich, weil die Tiere recht neugierig und nach einer längeren Eingewöhnung kaum noch schreckhaft sind, erleichtert den Tieren aber die Eingewöhnung.

Die Wassertemperaturen dürfen um 27°C liegen. Bei einer Gesamthärte um 6-8° und einem pH-Wert geringer als 7 (durch Erlenzäpfchen oder Torf) und eine Gruppe von min.10 Schmerlen entfalten die Tiere ihr ganzes Verhaltenspotential. Wichtig ist meines Erachtens die abwechslungsreiche Fütterung. Hauptsächlich Lebend- und Frostfutter sollte gereicht werden. Gemüse sollte auch auf dem Speiseplan der Botia striata stehen. Dabei aber in Maßen füttern, da dieser Allesfresser sehr schnell verfettet.

Sind gleichzeitig noch andere Bodenbewohner wie ABC-Welse (Aspidoras-Brochis-Corydoras) im Becken sollte an verschiedenen Plätzen gleichzeitig gefüttert werden, weil die Welse sonst nichts abbekommen.

Literatur und Links:


Ott,Gerhard: Schmerlen im Aquarium , Flensburg, Tetra Verlag GmbH (2000), ISBN 3-89745-128-X
Copyright:
Text und Bilder: Frank Nienhaus - 2004. 

Mittwoch, 16. Mai 2012

Vorsicht vor den "Isten"

Moin,
 mein alter Politiklehrer hat immer gesagt:" Alles was mit -ismus endet, ist schlimm". Der Punkt am Ende des letzten Satzes wir übrigens Mitgesprochen.
In Zeiten von Faschisten, Terroristen und Salafisten, deren Hauptbeweggrund auch mit "-ismus" endet,
ist es an der Zeit vor einer aussterbenden Spezies zu warnen, die auch zu den "-isten" gehören:

Den STENOTYPISTEN.

Für alle unter 35 Jahren, hier mal der Eintrag zu Wikipedia.
Jetzt sucht man vergeblich nach den radikalen Wurzeln des Stenotypismus, welcher durch monotones Maschinengeklapper als eine Art Waffe versuchte in den Büros der 70er und 80er Jahre die Kollegen zum Stenotypismus zu bekehren. Früher gab es bei deutschen Amtsgerichten, ganze Schreibzimmer voll mit netten Mädchen, die sich durch "QUAL"-lifikation zu Stenotypistinnen gemausert hatten.
Heute findet man dort verstaubte Schreibmaschinen und abgebrochene Bleistifte zwischen längst digitalisierten Akten.
Manchmal findet man auch in der digitalen Welt Artefakte dieser Bewegung:

Und manchmal, wenn man in einem Bürogebäude ganz still auf dem Gang steht, hört man sie klappern, die letzten ihrer Bewegung. Die letzten Stenotypisten.
Verdrängt durch digitale Diktiersysteme und Spracherkennungssoftware.
Achso, Opfer ? Hats nie welche gegeben.
Bedrohung ? Auch irgendwie nicht.
Vielleicht ist nicht jeder "-ismus" schlimm. Oder die "-isten" folgen nicht immer dem "-ismus".

Donnerstag, 8. April 2010

Anti-Islamisierung, Pro NRW , Politiker und der Bau von Moscheen.

Durch diese immer wiederkehrende Diskussion um die „Islamisierung“, allein dieses Wort ist schon extrem, in Zeiten, wo Politiker und politische Gruppierungen sich zeigen müssen (Wahlkampf) bin ich so genervt, dass ich mich jetzt äußern muss.

Was nervt denn die Menschen, in deren Nachbarschaft eine Moschee gebaut wird?
Die Glaubensrichtung ? Wohl kaum.
Das Gebäude mit Kuppel und Minarett, wie im Türkeiurlaub Millionenfach fotografiert ? Ich glaub nicht.
Die Gläubigen, denen man ja eh permanent begegnet, als Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunden ? Kann ich mir nicht vorstellen.
Das rufen des Muezzin zum Gebet, also das Gegenstück zur Kirchenglocke? Vielleicht ein bisschen, aber das tun Kirchenglocken auch.
Also wo liegt das Problem?
Wenn man sich so umhört, stört eigentlich zum einen die Steigerung des Verkehrsaufkommens mit den damit verbundenen Unannehmlichkeiten wie Parkplätze, Lärm und Dreck. Zum anderen locken Moscheen Radikale jeglicher Couleur an, da sie ja dank der politischen Diskussion im Fokus stehen. Und wer will schon einen zugeparkten Vorgarten, durch den „Rechte Horden“ flankiert von Polizeihundertschaften marschieren und sich von Politikern angespornte „Freiheitskämpfer des Glaubens“ an den mühsam gestrichenen Gartenzaun ketten. Je repräsentativer die Moschee umso größer die Chance, dass der Bundesnachrichtendienst die Gullys für den Besuch eines Bundespolitiker verschweißt.
Statt sich also wahlkampftaktisch auf die Seite der „andersgläubigen“ zu stellen, sollten sich Politiker lieber Gedanken um die passende Infrastruktur beim Neubau eines Gotteshauses machen. Und das unabhängig zur Glaubensrichtung.

Montag, 8. Juni 2009

Uhrzeitsklave

Ich bin dank meines treuen Gefährten Sam ein Sklave der morgendlichen Uhr. Irgendwann hat man sich unter Berücksichtung verschiedener Kriterien auf eine morgendliche Gassi-Runden-Uhrzeit geeinigt. Was ist eigentlich "Gassi" für ein eigenartiges Wort? Wikipedia meint, dass wäre ev. ein Allativ von "der Hund geht auf die Gasse um die Notdurft zu verrichten". Naja. Auf jeden Fall ist man dann genau in diesen Kriterien gefangen. Und wehe ein Brückentag beschert einem die Chance auf einen längeren Bettaufenthalt. Achso, die Kriterien: 1. Blasen- und Darmfüllstand des Hundes 2. eigene Arbeitszeit mit den ganzen lästigen Vorbereitungen 3. Gassigehzeiten anderer Uhrzeitsklaven ( der wohl wichtigste Punkt, denn wer will schon Morgens nervige Nachbarn treffen, Theater mit dem Intimfeind des Hundes, lustiges Raufen und Hintern beschnüffeln statt endlich einen Haufen zu machen. ) 4. Gartenarbeitszeiten von sog. Nachbarrentnern ("Im Alter braucht man nicht mehr so viel Schlaf, da kann ich auch um 06:00 Uhr schon die Hecke schneiden" Grr) So schleppt man sich dann bei Wind und Wetter an jedem Tag um 05:45 Uhr um den Block. Mit Glück wird ja bald die 06:00 Uhr Zeit frei. Der Spitz von Ecke ist schon etwas älter. Da heißt es auf der Hut sein, das Labbi-Frauchen guckt auch schon immer so wissend.

Jetzt gehts los





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